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Shockheaded Peter

Anne Simmering
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SOLO MIT MUSIK
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SHOCKHEADED PETER

Junk-Oper der Tiger Lillies, Julian Crouch und Phelim McDermott
nach Motiven aus "Der Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann

Burgfestspiele Bad Vilbel

Premiere 16. Juni 2011

mit Anne Simmering in allen Rollen

BESETZUNG

Regie: Egon Baumgarten

Musikalische Leitung: Markus Höller (Piano und Cello)

Ausstattung: Franziska Smolarek

Dramaturgie: Ruth Schröfel

Regieassistenz und Abendspielleitung: Alexander Katt

Technik: Felix Porth

Band: Daniel Stelter (git), Christopher Brandt (git), Valery Brusilovsky (dr)

Fotos: Eugen Sommer

Trailer

KRITIK

One Woman Show voller Poesie und Grusel

Sie singt und schreit, seufzt, tanzt, turnt, träumt und schauspielert so intensiv, dass das Musical – kaum hat es begonnen –  auch schon wieder zu Ende ist. Anne Simmering ist die Frau der Junk-Opera “Shockheaded Peter”, die am Sonntagabend im Theaterkeller der Bad Vilbeler Wasserburg Premiere feierte. Mit vielschwarzem Humor und fast zirzensischem Spiel hat Regisseur Egon Baumgarten dieses Musical inszeniert. In ihrer “One–Woman–Show” illustriert die Schauspielerin eindrucksvoll die skurrilen Geschichten, … und lässt nach 70 Minuten voller Energie, Poesie und schwarzem Humor ein restlos begeistertes Publikum zurück.

Frankfurter Neue Presse, Juni 2011

Entspannend grausam

Das Musical SHOCKHEADED PETER bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen als fulminante One Woman Show

Sie gurrt, säuselt und miaut.  Wirbelnd dreht sie sich um die eigene Achse und und bleckt die Zähne zu einem maliziösen Lächeln. Mal ist sie tanzender Derwisch, mal vermeintlich gütige Conférencier, die die giftige Fäden um ihren Redefluss spinnt. …Regie geführt hat Egon Baumgarten, Simmering wird von einem Trio in morbider Sträflingskluft (Valery Brusilovsky am Schlagzeug, Daniel Stelter an der Gitarre und am Cello der musikalische Leiter des Musicals Markus Höller) und den fetzigen Kompositionen der Band 'Tiger Lillies' begleitet. (...)

„Was wird aus einem Kinde, dem es an Zuneigung gebricht?“ wispert Simmering mit geheuchelter Betroffenheit, „schrumpft es vor sich hin?“ Warum bleibt das zündelnde Paulinchen allein zu Haus? Und wieso blickt Zappelphilipps Mutter nur stumm auf dem Tisch herum, während sich der hyperaktive Sohn ins Verderben stürzt? Mutet es nicht geradezu perfide an, wenn die Mutter des Daumen lutschenden Konrads ihren Sprössling vor dem Schneider mit der großen Schere warnt und dann das Weite sucht?„Snip, snip“: beide Gipsdaumen des ungehorsamen Daumenlutschers fallen zu Boden und ein Blutstrom aus roter Seide ergießt sich über die Bühne. Dass sich der psychologische Gehalt des an der Oberfläche grotesker Unterhaltung plänkelnden Musicals in den aufgeworfenen Fragen auch schon erschöpft, tut der glänzenden Bad Vilbeler Inszenierung jedoch keinen Abbruch. (...)

Statt Antworten zu geben, breitet Simmering einen schillernden Fächer vom Kaspertheater bis zur Rockoper aus und würzt diesen mit Shakespeare – Zitaten. Ob sie sich die Eltern des Struwwelpeters als originelle Handpuppen (Ausstattung: Franziska Smolarek) über die Arme streift, versonnen dem als als Papierfigur unter rot gefiedertem Sonnenschirm ins Ungewisse entschwebendem Fliegenden Robert nachblickt oder in der Rolle des juchzenden Paulinchens ein Streichholz entfacht, um die Pyromanin wenig später im Kopfstand von den als Hauspuschen an ihren Füßen wippenden Katzen Mienz und Maunz beweinen zu lassen: Simmerings Rollenwechsel changiert zwischen scheinbarem Mitgefühl, lauerndem Irrwitz, Poesie und überbordender Lust am Spiel mit den Identitäten.

Eine temperamentvolle Mischung, die dem tödlichen Ausgang der „drolligen Geschichten“ (Hoffmann) ihren Stachel nimmt: „Manchmal“, erklärt die Wandlungsfähige feixend, „muss man nämlich grausam sein, um gut sein zu können. Und manchmal einfach nur so zur Entspannung.“

Katja Möhrle, F.A.Z., 27.6.2011




Auf den Kopf gestellt

Comeback für Anne Simmering und dem Junk-Musical »Shockheaded Peter«

Bad Vilbel (aho). Im vergangenen Jahr hatte die Allround-Schauspielerin Anne Simmering als »Geierwally« im Burgkeller geglänzt, als die sie auch in diesem Jahr zu sehen sein wird. Ebenfalls eine Wiederaufnahme ist das Junk-Musical »Shockheaded Peter« von Phelim McDermott und Julian Crouch in einer Inszenierung von Egon Baumgarten. An diesem Wochenende feierte die Spätvorstellung ihrer Version des »Struwwelpeters« Premiere bei den Festspielen. Gemeinsam mit ihrem musikalisch brillanten Terzett begeisterte sie das Publikum im gruftigen Keller..

»Das menschliche Bewusstsein ist voller Abenteuer«, verkündete die schwarz-weiß gekleidete Domina unheilvoll. Es war klar, dass hier noch einiges an (gedachtem)Theaterblut über die ebenfalls in Schwarz und Weiß gehaltene Bühne fließen würde. Denn an eine betuliche Inszenierung ist bei Simmering nicht zu denken. »Sie ist«, vertraute eine Zuschauerin dem Reporter an, »ein bisschen verrückt.« Aber das liebt das Publikum ja gerade an ihr. So wurden die Gäste Zeugen, wie Pauline ihr Schicksal besiegelte und sich in eine menschliche Feuersäule verwandelte.

Zunächst durfte das Publikum posthum die Liebe eines ungewöhnlichen Paares erleben, und - welche Ironie -zur Pippi-Langstrumpf-Filmmelodie bei der Geburt ihres garstigen Kindes dabei sein, das unter dem Namen Struwwelpeter weltberühmt wurde. Anne Simmering spielte nicht nur selbst. Sie nutzte neue Formen des raffinierten Puppenspiels, mit denen die verschiedenen, meist tödlich endenden Kinderschicksale gezeigt wurden. Interessant waren auch die in unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen inszenierten Tode. Dabei stellte die mal eher schwarz, dann mehr weiß gekleidete Frau nicht nur das Kinderbuch, sondern auch sich selbst auf den Kopf und sang einfachweiter. Wer eine werksgetreu brave Abarbeitung der Struwwelpeter-Geschichten nach dem Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hoffmann erwartet, ist in dieser Spätvorstellung definitiv falsch. Wo Hoffmann vielleicht noch zurückzuckte, machte Simmering die Bühne, weiß wie Schnee, mit einem Humor, schwarz, wie Ebenholz, schließlich rot wie Blut. Selbst die Kinder, die in Hoffmanns ursprünglichen Geschichten gerade noch mit dem Schrecken davonkamen, meuchelte die Domina mit sadistischer Freude dahin: Der Daumenlutscher verblutete an den Wunden der abgeschnittenen Finger, der Zappelphilipp wurde vom Geschirr erschlagen. Nur der fliegende Robert, so schien es, konnte von der grausigen Bühne der theatralischen Mörderin entkommen, flog davon.

Es hätte aber auch niemanden gewundert, wäre irgendwo ein Kinderskelett vom Himmel gefallen.

Wetterauer Zeitung, 19.6.2013

Anne Simmering
Shockheaded Peter

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